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Channel: Schätzen – Seite 29 – mynethome.de
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Open Moko

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Seit meiner Rückkehr hab‘ ich nur wenig Zeit zum durchatmen gehabt. Ein Grund dafür ist, dass ich in diesem Semester mein Bachelorstudium abschließen werde.
Vor gut einer Woche habe ich also meine Bachelor Thesis angemeldet – ich schreibe über das Open Moko Projekt. Ziel dieses Projekts ist es, eine komplett offene Plattform für Smartphones auf Basis von Linux bereit zu stellen.
(Ein Gerät ist dann ein „Smartphone“, wenn man es als Micro-Laptop mit Telefonfunktionen betrachten kann. PDA (also Geräte die dem guten alten Palm Pilot ähneln) und Handy in Einem passt ebensogut ;-) .

Nun hat Google ja vor kurzem Android angekündigt, und Loorbeeren eingesammelt, die eigentlich Trolltech (Initiator von Qtopia) und OpenMoko/FIC zugerechnet werden sollten. Schließlich sind diese Projekte schon deutlich länger unterwegs und haben auch schon wirkliche Erfolge zu verbuchen. Von Android ist jedoch bisher nur ein SDK zu bekommen, das nicht ganz hält, was versprochen wurde. Von einer wirklich offnenen Plattform ist nicht viel zu sehen, es wird davon gesprochen, dass „Teile der Plattform“ später freigegeben werden. Das kann im Zweifelsfall auch nur der Teil sein, bei dem sie dank der ursprünglichen Lizenzen dazu gezwungen sind – wie dem Linux Kernel, zum Beispiel.
Derzeit scheint es außerdem so, das durch das angestrebte Lizenz-Modell für Android den beteiligten Herstellern doch wieder viel Spielraum gewährt wird, um den Benutzer doch wieder in das Korsett des Konsumenten, dem man fast beliebig vorschreiben kann was er wie tun kann. Irgendwie doch wieder wie zuvor, oder auch ähnlich zum iPhone und den vielen anderen geschlossenen Plattformen.

Was sind denn die Vorteile eine offenen Plattform?
Zunächsteinmal scheint es offensichtlich, dass offene Standards, Schnittstellen und in letzter Konsequenz offene Systeme Innovationen sehr stark fördern. Ein Vergleich der Innovationsfreudigkeit der Mobilfunkbranche und der Internetbranche, die beide ihre Anfänge in den 70ern haben, bestätigt dies.
Neben dieser grundsätzlichen Einschätzung hat eine offene Plattform auch handfeste Vorteile für den Konsumenten. Es wird einem nicht diktiert, was man mit seinem teuer bezahlten Gerät machen kann, und was nicht, es gibt tendenziaelle wesentlich ufangreichere Dokumentationen und auch ausgefallene Anwendungsmöglichkeiten lassen sich realisieren. Vorbei die Zeiten, in denen man sein Handy nur mit Outlook syncronisieren kann – eine offene und dokumentierte Schnittstelle bedeutet, das es Möglich ist, mit endlichem Aufwand jede Software zur Zusammenarbeit zu bewegen.

Begleitend zum OpenMoko Projekt gibt es die OpenMoko Inc., die als Tochterfirma des taiwanischen Herstellers FIC das erste voll von OpenMoko unterstütze Smartphone, den Neo1973, herstellt und die Kernentwickler von OpenMoko bezahlt. Die Entwicklerversion dieses Geräts (welches über den Shop erhältlich ist) habe ich für meine Arbeit zur Verfügung – ihr könnt es hier auf dem Bild sehen :-)
Für den Jahreswechsel ist die Endkundenvariante des Gerätes angekündigt, mit hochauflösendem Display, dazu passendem Grafikbeschleuniger, einem leistungsfähigem Prozessor, GPS- und WiFi-Modulen. Insgesamt absolut auf der Höhe der Zeit. Realistisch darf man wahrscheinlich erst Anfang 2008 mit dem Gerät rechnen, doch wenn ich im Gegenzug ein wirklich ausgereiftes Gerät erhalten kann, nehme ich diese Verzögerung doch gerne hin…
Eine weitere Besonderheit ist an diesem Projekt ist, das man sehr tiefe Einblicke in die Entwicklungsschritte für ein solches Gerät bekommt. FIC und OpenMoko ist die Anstrengung, sich der OpenSource Szene zu öffnen, hoch anzurechnen.

Ein paar Fotos hab ich in der Fotogalerie abgelegt, in den nächsten 8 Wochen könnten sich die Einträge hier zum Thema OpenMoko durchaus häufen – wenn ich überhaupt zum bloggen komme…


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